Freitag, 3. Juli 2015

Tanken im Ausland



Jedes Jahr um diese Zeit taucht das Thema "Tanken im Ausland" in den Medien auf. "Aufpassen, das kann teuer werden!" so und ähnlich lauten die Meldungen. Obwohl ich viel mit dem Auto unterwegs bin, war das Thema Spritpreis noch nie wirklich ein Thema. Vielleicht weil wir in einem Land sind, wo der Treibstoff im verhältnis zum Einkommen unheimlich günstig ist, vielleicht auch, weil es beim Auto andere Kostenfaktoren gibt, die minestens genauso stark ins Gewicht fallen, aber oft nicht bemerkt werden oder einfach verdrängt werden.
Trotzdem hab ich mir mal die Mühe gemacht und eine Rechnung angestellt und dazu die Fahrzeuge hergenommen, mit denen ich so unterwegs war oder bin.

Nehmen wir mal an, wir machen mit der Dieselkarre (Volvo V70 oder Mercedes CLC) eine längere Urlaubsreise, sagen wir mal 4000km. Die Fahrzeuge brauchen bei flotter Fahrweise bei uns ca. 6,5 Liter/100km, auf Langstrecken 1 Liter weniger, das entspircht bei so einer Strecke einem Verbrauch von 220 Litern. Weggefahren wird normalerweis mit vollem Tank, also müssen ca. 160 Liter auf der Reise nachgetankt werden.
Wählt man nun eine Route nach Italien, so kostet dort der Liter Diesel um 30 Cent mehr als bei uns. Das entspricht Mehrkosten von 48 Euro. Dabei darf man nicht vergessen, dass in Italien und Frankreich bei intensiver Autobahnbenützung schnell noch einmal ein zweistelliger Eurobetrag dazukommt.  Wählt man die Reise nach Deutschland, so kostet dort der Diesel um 5 Cent mehr als bei uns, also Mehrkosten in der Höhe von 8,- Euro, ähnlich verhält es sich mit Kroatien und Slowenien. Nur in Schweden in Norwegen ist es noch teurer, da sinkt aber der Durchschnittsverbrauch noch einmal aufgrund der gemütlichen Fahrweise.

So, nun mehmen wir mal die sportliche Variante, fahren mit einem historischen Fahrzeug oder einem etwas sportlicher ausgelegten Cabrio (Fiat 124 Coupe oder Mercedes SL 320) eine Runde in den Dolomiten. 2000km, davon 1400km mit Treibstoff aus Italien. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 10 Litern und Mehrkosten von 38 Cent/Liter kommen wir auf Mehrkosten von 53,- Euro, die uns durch den höheren Spritpreis entstehen. 

Auch diesee Summe fällt bei anderen Kosten, die sich auf so einer Reise sonst noch ergeben (Quartier, Verpflegung, eventuell Service inkl. Ölwechsel vor Reisenantritt,....). nicht wirklich ins Gewicht.

Aus meiner Sicht ist daher keine Panik angebracht, man kann ruhig seine Reise genießen, ohne den Reservekanister mitnehmen zu müssen oder sich von eienr Billigtankstelle zur anderen handeln zu müssen. 

BTW: bei einem trockenen Stück Ciabatta, einem Getränk und einem Kaffee an der falschen Stelle in Italien (z.B. Markusplatz in venedig), kann man problemlos auch mal einen Fünfziger in den Sand setzen, ohne dabie Fahrspass zu haben.

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